Der rote Reinhard
Ein Klassiker wurde von den Österreichischen Baumschulen dieses Jahr zur Gartenpflanze des Jahres gewählt: Der Rote Reinhard – die
herzhafte Ribisel. Ab Ende März 2023 ist der Rote Reinhard in Baumschulen und Gärtnereien erhältlich.
Hier finden Sie die Liste der Betriebe, die den Roten Reinhard führen:
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Der fein säuerliche Geschmack der kleinen roten Beeren begeistert Erwachsene meistens mehr als Kinder, die sehr süße Früchte bevorzugen. Die Ribisel gehört zu den sehr traditionellen
Obstgehölzen in Österreich. Das liegt sicher daran, dass sie eher anspruchslos ist, was den Standort betrifft und in allen Regionen gut wächst. Viele alte aber auch moderne Rezepte mit Ribiseln
finden sich in allen Bundesländern und durch die guten Verarbeitungsmöglichkeiten ergeben sich vielfältige Anwendungen. Man denke nur an den süß-säuerlichen Ribiselkuchen mit Schneehaube,
Ribiselsaft oder Marmelade für Linzer Augen.
Frühe Ernte und wenig Arbeit
Ribisel oder Johannisbeeren sind die richtigen Pflanzen für Garten-Neueinsteiger: sie ist pflegeleicht und macht wenig Arbeit. Der Rote Reinhard wurde als Gartenpflanze des Jahres ausgewählt,
weil er besonders hohen Ertrag hat. Es handelt sich um eine frühe Sorte. Die dunkelroten Beeren auf den langen Trauben werden bereits Ende Juni reif. Der Rote Reinhard zeichnet sich durch
dichten, starken Wuchs aus.
Die optimale Pflanzzeit ist im zeitigen Frühjahr vor dem Austrieb oder im Herbst. Da der Rote Reinhard im großen Ecktopf angeboten wird, ist die Pflanzung aber ganzjährig möglich. Ribisel sind
selbstfruchtbar und daher muss keine zweite Pflanze gesetzt werden. Der Ertrag wird jedoch durch verschiedene Sorten etwas erhöht. Optimal ist ein sonniger Standort, da in der Sonne das Aroma
der Beeren intensiver wird. Ribisel werden tief gesetzt. Der Wurzelballen sollte mindestens drei Finger breit unter dem Erdniveau sein. Johannisbeeren sind Flachwurzler und daher soll rund um
die Sträucher möglichst wenig gejätet werden. Am besten deckt man die Erde rund um die Pflanzen mit einer dicken Mulchschicht ab. Beim Einsetzen wird der Rote Reinhard ordentlich gegossen. Eine
Gießkanne mit 10 l Wasser sollte es schon sein.
Ribisel sind pflegeleicht, nur Trockenheit wird nicht gut vertragen. Regelmäßiges gießen ist daher unbedingt notwendig. Gelegentlich treten Schäden durch die Johannisbeerblattlaus auf. Dann
kräuseln sich die Blätter und die Triebspitzen verkrüppeln. Handelsübliche Präparate gegen Blattläuse schaffen bei starkem Befall Abhilfe.
Das 1 x1 des Ribiselschnitts
Das Wichtigste beim Schnitt von Obstgehölzen ist, dass man weiß an welchen Ästen die Früchte wachsen werden. Ribisel fruchten am zweijährigen Holz. Das bedeutet, dass man einjährige Triebe
nicht wegschneiden darf, da man sonst keine Ernte hat. Rote Ribisel kann man entweder im Februar oder direkt nach der Ernte schneiden. Ziel ist es, dass man ca. 10 starke Haupttriebe hat, von
denen die Seitentriebe weggehen. Die meisten Früchte hängen an zwei bis drei jährigen Trieben und daher entfernt man immer zwei bis drei der älteren Haupttriebe und sorgt dafür, dass die
gleiche Menge an jungen, kräftigen Trieben erhalten bleibt. Alle weiteren jungen Trieben werden bodennah abgeschnitten oder ausgerissen. Bei den verbleibenden Haupttrieben entfernt man die
Seitentriebe, die ganz nah am Boden wachsen und die Seitentriebe, die bereits Früchte getragen haben, schneidet man auf 1 cm lange Zapfen zurück. Hier entstehen im nächsten Jahr neue
Fruchttriebe. Alle einjährigen Triebe, auf denen noch keine Beeren waren, werden gar nicht geschnitten.
Ribisel sind grundsätzlich sehr pflegeleichte Pflanzen und bereits im Pflanzjahr gibt es die ersten Früchte zum Naschen. Für Johannisbeeren gibt es zahlreiche Rezepte zum Verarbeiten der
schmackhaften Früchte. Folgender Tipp weckt sicher die ein oder andere Kindheitserinnerung!
Ribiselsaft
Ribiseln eignen sich sehr gut zum Entsaften! Wenn man regelmäßig Saft macht, zahlt sich die Investition in einen Dampfentsafter aus. Der große Vorteil daran ist, dass man die Stiele an den
Beeren lassen kann und das Entsaften fast automatisch funktioniert. In das Gerät wird unten Wasser eingefüllt, das zum Kochen gebracht wird. Über ein Sieb gelangt der Wasserdampf zu den
Früchten zu denen 10 dag Zucker pro kg Frucht gegeben wurde. Der Saft tritt aus und wird über einen kleinen Schlauch in Flaschen abgefüllt. Der Saft ist, wenn die Flaschen gut verschlossen
wurden, mehrere Monate haltbar. Deutlich aufwändiger, aber für kleine Mengen auch machbar, ist das Aufkochen der entstielten Beeren mit Wasser, anschließendes pürieren und abseihen über ein
Tuch. Pro kg Früchte kommen 200 ml Wasser und 50 g Zucker dazu.